Ko lum ne

Kolumne vom 03.07.2020

Liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Freunde der Eichenschule,

langsam nähert sich das Schuljahresende und die Sommerferien geraten in den Blick. Damit endet ein Schuljahr, das sicherlich einen besonderen Platz in der Geschichte der Eichenschule einnehmen wird.

Am 13. März haben wir unserer Schülerinnen und Schüler auf Anweisung der Landesregierung auf unbestimmte Zeit nach Hause geschickt. Erst am 11. Mai durften mit dem 12. Jahrgang die ersten Schülerinnen und Schüler wieder zurück in die Schule kommen, schrittweise die anderen Jahrgänge und erst seit dem 15. Juni können alle Jahrgänge wieder den Präsenzunterricht genießen. Allerdings nur in Halbgruppen. Diese Zeit war für alle Beteiligten anstrengend. Die Lehrkräfte haben sich sehr darum bemüht, ihre Lerngruppen mit Material und Aufgaben für das sog. Homeshooling zu versorgen, sie haben Aufgaben korrigiert und Rückmeldungen gegeben, es wurden Videokonferenzen und Onlinechats mit den Lerngruppen organisiert, zusätzlich wurde per Mail oder auch mal telefonisch mit den Schülerinnen und Schülern kommuniziert. Ab Mitte Mai wurde zusätzlich Präsenzunterricht vorbereitet und durchgeführt sowie Klausuren und Onlineklausuren geschrieben und korrigiert. Die Schülerinnen und Schüler waren zuletzt im stetigen Wechsel von Präsenzunterricht und Homeshooling, lange Zeit mussten sie zu Hause für die Schule arbeiten, ohne die sonst alltägliche Möglichkeit, sich unmittelbar mit ihren Mitschülern oder Lehrkräften auszutauschen. Und wir sollten nicht vergessen, dass unseren Schülerinnen und Schülern auch das tägliche Forum zum Austausch über ihre Ängste und Sorgen gefehlt hat. In meiner letzten Kolumne im März habe ich noch auf den bevorstehenden Theaterfrühling verwiesen. Dazu ist es nicht mehr gekommen. Auch dies bedeutete schließlich eine schwerwiegende Einschränkung: Viele Dinge, die die besondere Atmosphäre, den Spirit der Eichenschule ausmachen, konnten nicht mehr stattfinden. Angefangen bei der Sprötze-Freizeit, über alle geplanten Theateraufführungen, die Sport-Turniere, das Sommerkonzert, Exkursionen bis hin zu Abschlussfahrten und –feiern! Viel Probenarbeit und Engagement von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften war leider vergeblich. Stattdessen gibt es Unterricht nur als Frontalunterricht, ohne Kleingruppenarbeit oder anderen Organisationsformen von Unterricht. Hinzu kommen all die Anforderungen des Hygienekonzepts: Das Maskentragen, Handdesinfektion, Abstandsregeln, keine freien Pausen mehr, kein Kicken oder Werfen auf dem roten Platz, keine vielfältige Auswahl an Speisen und Getränken in der Cafeteria, keine gemeinsame Mittagspause usw. Das war und ist für alle Beteiligten belastend! Dennoch bestärken mich viele positive und ermutigende Rückmeldungen von Eltern, Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften in der Überzeugung, dass wir diese schwierige Situation als Schulgemeinschaft bislang gut gemeistert haben. Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle bei allen Eltern, bei unseren Schülerinnen und Schülern, bei Verwaltung und Hausmeisterei sowie beim gesamten Kollegium für all die aufgebrachte Geduld, Nachsicht und Toleranz, für das Engagement und das Verständnis in den vergangenen Monaten ausdrücklich bedanken! 

Wir haben als Schule allerdings auch gemerkt, worin wir gut sind und worin nicht so gut. Insofern konnten wir in dieser Zeit auch wichtige Erfahrungen und Erkenntnisse zu den Stärken und Schwächen insbesondere unserer digitalen Struktur gewinnen. Diese gilt es nun zukunftsbezogen auszuwerten. 

Obwohl die Landesregierung für die Zeit nach den Sommerferien die Rückkehr zu einem schulischen Regelbetrieb anstrebt, werden uns gewisse Einschränkungen weiterhin begleiten. So mussten wir leider die Entscheidung treffen, die für den Spätsommer und Herbst geplanten Studien- und Austauschfahrten abzusagen, da wir hierfür die erforderliche konsequente Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln nicht garantieren können. Auch die Frage, wie es mit unseren zahlreichen Musik- und Theatergruppen nach dem Sommer weitergehen kann, ist zurzeit noch ungeklärt. Und wir werden für eine eventuelle Fortführung der coronabedingten Einschränkungen des Unterrichts ein Konzept erarbeiten müssen, das auch das Unterrichten der 2. Fremdsprachen, der Wahlpflichtkurse und der Arbeitsgemeinschaften im Präsenzunterricht verlässlich ermöglicht. Aber wir werden auch das hinbekommen! Dennoch hoffen wir natürlich alle miteinander, dass nach den Sommerferien der Schulbetrieb wieder „normal“ sein wird und die Eichenschule auch alle ihre gemeinschaftsstiftenden Aktivitäten wieder wird durchführen können.

Bis dahin wünsche ich allen Schülerinnen und Schülern, Eltern sowie Kolleginnen und Kollegen schöne Sommerferien und vor allem gute Erholung. Bleibt gesund!

Sollten Sie Anmerkungen oder Anregungen zu dieser Kolumne haben, freue ich mich über Ihre Rückmeldung.

Herzliche Grüße

Christian Birnbaum

Schulleiter