Erinnerungen
Es gab die ersten Rückmeldungen zu unserer Fragebogenaktion anlässlich der 75-Jahr-Feier der Eichenschule. Wir bedanken uns bei allen Ehemaligen, die sich daran beteiligt haben. Wir hoffen noch auf weitere Zuschriften, Anekdoten, Erlebnisse und Fotos, die dann an dieser Stelle veröffentlicht werden können.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei Stöbern
Claus Miesner
Ulla Prigge (Harmsen)
An der Eichenschule war ich von der 7. bis 13. Klasse (Abschluss 1996)
Mein Lieblingsort an der Eichenschule: Turnhalle und Medienraum
Einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat: Herr Brose mit seiner Gelassenheit und seinem besondern Sinn für Humor. Das Namengedächtnis von Herrn Dr. Müller-Scheeßel.
Mein schönstes Erlebnis: Alle J.t.f.O. Wettbewerbe in Basketball und Leichtathletik einschließlich der Fahrten zum Bundesfinale nach Berlin, Fahrt mit dem Bus nach Berlin zum Musical Linie 1
Mein Pausensnack war: (Warmer) Kakao, Müsliriegel mit Schokolade und Himbeerjoghurt
Meine Pausen verbrachte ich am liebsten:…in der Nähe einer Heizung oder spazierend um das Schulgelände herum
Das absolute „NoGo“ zu meiner Zeit war:Keine Ahnung.
Was aus mir wegen der Eichenschule geworden ist: Eine Einwohnerin der Stadt Berlin. Sachbearbeiterin in einem riesigen Kosmos der Kultur. Ein Rädchen zwischen ARD, Babylon Berlin, Chanel, George Clooney, dem MoMA und der Wissenschaft.
Meine Wünsche für die Eichenschule: Dass jedes Kind mit seinen Stärken und Schwächen an dieser Schule gefördert wird.
Ein altes Foto habe ich auch noch von mir gefunden, welches natürlich in einer Turnhalle aufgenommen wurde. Damals 1995 bei einem J.t.f.O. Turnier irgendwo in Norddeutschland.
Dietmar Berger
Mein Name: Alexa Lill geb. Buba
An der Eichenschule war ich von 1988 bis 1998
Meine Pausen verbrauchte ich am liebsten: Auf dem Raucherhof – obwohl ich selbst nie geraucht habe😊
Mein Lieblingsort an der Eichenschule: Im Teeraum auf der Heizung oder wir saßen, bei Sonnenschein, draußen auf den Stufen beim Lehrerparkplatz.
Einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat: Dr. Karsten Müller-Scheeßel, der jede/n SuS mit Namen kannte und sich für Dich als Mensch interessiert hat.
Mein schönstes Erlebnis: Die Fahrt nach Norwegen in der Oberstufe – noch heute sprechen wir davon, weil wir so viel Spaß hatten. Die Übernachtung in der Schule vor den Abistreichen und dieser Tag selbst – es war großartig.
Mein Pausensnack war: Müsliriegel mit Schokolade und zum Mittagessen Mirkrowellenpizza.
Das absolute „NoGo“ zu meiner Zeit war: Schneeballschlachten auf dem Schulgelände.
Was aus mir wegen der Eichenschule geworden ist: Ein dankbarer, ehrgeiziger, stolzer Mensch, dessen Familie und Freunde das wichtigste im Leben sind.
Meine Wünsche für die Eichenschule: Bleibt mutig und unabhängig, mit dem individuellen Blick und Einfühlungsvermögen für jeden einzelne/e SuS.
Helmut Reitz Abitur 1962
Ich berichte vom Ende der 50er Jahre. Wir hatten bei dem verehrten Franz Dubau Sportunterricht, und dieser fand im Sommer auf dem jetzigen Pausenhof Königsberger Straße / Vareler Weg statt.
Fußball war für mich ein Gräuel. Das wusste Herr Dubau : „ Auf besonderen Wunsch eines einzelnen Herren wollen wir heute Fußball spielen.“ Zunächst mussten einmal 2 Mannschaften gewählt werden. Ich versteckte mich hinter den Pappeln am Rand des Grundstücks, um evt. übrig zu bleiben. Er durchschaute meinen Plan sofort :“ Ritze 2 ( Ritze 1 war bei ihm mein Vater, mit dem er dienstags bei Marga* knobelte und Ritze 3 und 4 meine Brüder), zur Strafe läufst Du jetzt nach Helvesiek und zurück (2 x 4,5 km)“. Ich lief los und auf dem Rückweg überholte mich ein Trecker mit Anhänger. Ich ergriff die Gelegenheit und sprang auf den Anhänger und fuhr bis kurz vor die Schule mit.
„ In der Zeit kannst Du die Strecke nicht gelaufen sein !“ „ Doch, ich bin schnell.“ Er traute mir nicht. Am nächsten Tag musste ich die Strecke noch einmal laufen, und er fuhr mit seinem VW Cabrio neben mir her. In Helvesiek musste ich um sein Auto herumlaufen und zur Schule zurück. Er stoppte die Zeit. Jetzt kam der Schwindel heraus. Strafe : Ich musste ihm abends bei Marga* „einen ausgeben“.
*Marga war unsere Schülerkneipe im Schützenhof
Helge Flöge (1992 – 1998)
Mein Lieblingsort an der Eichenschule war:
Die Eichenschule hatte immer viele interessante Orte: So war der damalige Raucherhof auch für Nichtraucher der Place to Be für alle News vom Wochenende und die Planungen von Parties. Die Treppe vom unteren Musikraum zum oberen Kunstraum unter‘ m Dach war immer markant und war der schnellste Weg durch die Geschosse. Der schmale Gang an den oberen Kunsträumen vorbei war schon fast abenteuerlich, ähnlich wie die Dramavorstellungen von Frau Gudthart, vor der viele Schüler*innen tatsächlich Angst hatten. Die Musikräume hatten immer einen speziellen Geruch und es war immer ein Genuss, wenn Herr Luchterhand eine seiner berühmten Klaviersessions absolvierte. Auch Herr Michallek war offen für moderne Musikrichtungen, als er 1997 darum bat, jeder Schüler möge seine Lieblingsmusik vorstellen und durch das alt ehrwürdige Erdgeschoss der Eichenschule plötzlich Snoop Doggy Dog lief. Beliebt war auch der Vorraum zu den Bio und Chemieräumen, bevor Herr Brose oder Frau Steiner einen einließ. Hier konnten noch schnell Hausaufgaben abgeschrieben werden oder die letzten Ideen für die Bioarbeit gefasst werden. Auch der Physikraum bei der alten Turnhalle in der Eichenschule war als Reich von Herrn Wesseler und später Herrn Beneke bekannt. Der Physikunterricht war immer spannend und beim Blick aus dem Fenster sah man die Schüler, die mit den Bussen nach Hause fuhren. Auch der alte „Teeraum“ hatte so einige Geschichten erlebt und Mikrowelle und Teeautomat wurden oft Objekte spontaner physikalischer Experimente. Der Neubau mit Klassenräumen am Kunstraum unter dem Dach war für einige Zeit das Reich von Frau Teumer, die uns dort 1997 das umfangreichste Französisch beibringen wollte. Mein persönlicher Lieblingsort war immer das Internat und der Theatersaal: Wurden dort Proben durchgeführt saß ich gerne oben in der Technik und steuerte Licht und Ton mit. Die Stimmung vor den Aufführungen „Einfach Liebe“ (oder so ähnlich) und auch „Ein Sommernachtstraum“ waren legendär und es war ein ganz spezielles „Eichenschulding“, wenn die Aufführungen liefen. Der unbequemste Ort war damals der Medienraum im Erdgeschoss, bei dem man sich Rücken und Beine verknotete und gespannt wartete, wie die Lehrer Scartkabel und Videokasetten zum Einsatz brachten.
Ein bleibenden Eindruck hinterlassen haben
Die zuvor benannten Theateraufführungen im Theatersaal des Internats, mit stolzen Eltern, engagierten Darstellern und der Möglichkeit, die Technik zu bedienen. Ganz intensive Erinnerungen gibt es auch an Stephan Anders und Herrn Bendukat, zwei der besten Lehrer an die ich mich erinnern kann: Herr Anders als engagierter „Pick a bale of cotton“ Interpret mit künstlerischem Background und gutem Einfühlungsvermögen. Herr Bendukat als „der Mann, der sich die Haare nach hinten streicht und dabei den Kopf nach hinten wirft“ und immer extrem versiert wirkte – und auch künstlerischen Background hatte. Vor Herrn Anders und Herrn Bendukat hatten immer alle Schüler respekt auf eine positive Art – da wurden keine faxen geamacht, aber man hat auch wirklich tolle Sachen gelernt. Einfach zwei echte Legenden. Im Internat war der entsprechende Gegenpart Herr Grenz-Gieseke – immer souverän und ein Lächeln im Gesicht – aber auch konsequent, wenn wir mal wieder heimlich Parties Internatler + Externe machten. Schön ware auch das Sommerfest auf dem Internatssportplatz, der ganz neu war – im Sommer 1997.Der markanteste Eindruck bis heute ist die Identifikation mit der Eichenschule. Ich bin wirklich gerne dort zur Schule gegangen und hatte immer loyale Freunde dort.
Mein schönstes Erlebnis:
Mein erster Bandauftritt mit unserer Band „Milk“ auf einer „echten Bühne“ mit Phillip Göttert und Co, angekündigt von Herrn Grenz-Gieseke und vorgetragen vor der halben Oberstufe auf dem Sportfeld des Internats 1997. (Habe da sogar noch ein Video irgendwo !)
Mein Pausensnack war:
Köstliches Nutellabrot und eine Vanille Milch von Herrn Friedrichs Kiosk.
Das absolute No Go zu meiner Zeit war:
Als ich anfing 1993 mit Baggy Pants, die bis zu den Knien hingen, in die Schule zu kommen, schauten doch recht viele recht irritiert. Was man auf keinen Fall durfte: Auch nur einen Fuß ins Lehrerzimmer setzen – das war ein echtes NoGo –
Meine Pausen verbrachte ich am liebsten mit:
Matthias Gehring und Tanja Behrens auf dem Raucherhof – ohne zu rauchen. Wir sind Freunde bis heute.
Was aus mir wegen der Eichenschule geworden:
Ein kosmopolitischer Ingenieur mit weltoffenen, kreativen Werten und Skills, die man nur so an der Eichenschule hat aufnehmen können.
Meine Wünsche für die Eichenschule:
Ich wünsche der Schule von Herzen wieder ein Internat mit kreativen Plätzen, viel Musik und Theater. Zudem den klassischen Eichenschul-Werteerhalt mit entsprechender Vermittlung und die Erkenntnis, dass diese Schule ein echtes Manifest für viele Generationen war und weiterhin bleiben kann. Ich wünsche der Eichenschule nur alles erdenklich Gute und die Kraft, unübliche Einflüsse auf das Schulleben abzuwehren, um diesem Eiland echtem Engagements weiter Kraft zu geben um tolle Menschen mit idealer Bildung heranwachsen zu lassen.
Alles Gute aus dem Alten Land an der Elbe!
Sören Seyer (2008 – 2016)