Exkursion Erdkunde-WPK 10
Auf den Spuren der Ressourcen unserer Erde – Exkursion des Erdkunde-WPKs 10 in die Kunstausstellung „Man & Mining“
(von Ole Radoch, Klasse 10c)
Nachdem wir uns in diesem Schuljahr im Erdkunde-WPK der Jahrgangsstufe 10 ausgiebig mit dem Umgang fossiler Ressourcen und Energieträger beschäftigt haben und ebenfalls die daraus resultierenden vor allem negativen Folgen auf das soziale Miteinander und die Umwelt auf unserem blauen Planeten beleuchtet haben, unternahmen wir am Montag, den 22.04.2024 eine Exkursion in das Museum der Arbeit in Hamburg. Die Fahrt diente als Abschluss für diese – aus unserer Position der Konsumenten – schnell in Vergessenheit geratene, aber dennoch äußerst relevante Thematik.
Hierzu machten wir uns morgens auf den Weg von Scheeßel per Zug und U-Bahn in den Stadtteil Barmbek der Hansestadt. Dort angekommen und einen kurzen Fußweg später standen wir vor dem ehemals zu der New-York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie gehörendem Fabrikgebäude, welches mittlerweile seit rund 30 Jahren das Museum der Arbeit beheimatet.
Im Folgenden sind einige Eindrücke gesammelt:
Die Fotoreihe Gold des brasilianischen Fotoreporters und Umweltaktivisten Sebastião Salgado zeigt die Umstände in der Goldmine Serra Pelada auf dem lateinamerikanischen Kontinent. Mehrere hunderttausende Menschen gruben hier im Norden Brasiliens vor allem in den 1980er Jahren auf engstem Raum und unter widrigsten Bedingungen den begehrten Rohstoff ab.
Diese Exponate wurden aus radioaktivem Schlamm gefertigt, der aus einem Tailing-See im Norden Chinas stammt. Als Tailing bezeichnet man im Bergbau feinkörnige Rückstände in Form von Schlämmen, die während der Aufbereitung von Erz entstehen und in Auffangbecken gesammelt werden. Die radioaktiven Schadstoffe sind zuvor unter der Erde im Gestein gebundenen und gelangen erst durch den Erzabbau zerkleinert und freigesetzt an die Erdoberfläche. Die gewonnenen Erze werden später für den Bau verschiedenster elektronischer Geräte benötigt. Die ausgestellten Vasen symbolisieren jeweils ein elektronisches Gerät – Handy (links), Notebook (Mitte), Autobatterie (rechts) – und die dafür als „Restmüll“ anfallende Menge an radioaktivem Schlamm.
Der Zugang zu dieser Region ist vom Staat verwehrt, da Chinas Regime massive Geheimhaltung bei der Förderung von seltenen Erden anstrebt.
Der chinesische Fotograf Lu Guang macht auf Umweltsünden seines Heimatlands China aufmerksam – wie auch bei dieser Aufnahme. In Wuhai, wo das Bild aufgenommen wurde, wird zu großen Teilen Steinkohle abgebaut. Laut Angaben von Guang verfügen die Arbeiter über keinerlei Schutz und der Großteil von ihnen erkrankt nach spätestens zwei Jahren.
Ein Bild wie auf einem Schlachtfeld des Ersten Weltkriegs. Der Steinkohlebergbau im nördlichsten Teil der Inneren Mongolei, eine autonome Region im Norden Chinas, hat teils Einbrüche der Stollenstrukturen Untertage zur Folge. An der Erdoberfläche lässt das viele kleine Krater in der sonst von grünem Gras bedeckten und vom Menschen für die Weidehaltung genutzten Landschaft zurück. (Fotograf: Lu Guang)
David Akore, Abdulai Yahaya – das sind die Namen der beiden jungen Menschen, die auf den Bildern zu sehen sind. Ihr zu Hause: Agbogbloshie – eine Müllhalde in der westafrikanischen Millionenstadt Accra im Süden Ghanas. Hier „lagert“ auf rund 1600 ha Fläche illegal aus vor allem Europa eingeführter Elektroschrott wie unter anderem alte Computer, Handys und Fernseher. Die Bewohner leben in Verschlägen aus Brettern und Blechen mitten in diesem Szenario. Ihre Arbeit ist die nicht organisierte und vollkommen unsachgemäße Trennung von Wertstoffen aus den einzelnen Elektroteilen – unter anderem mit Hilfe von offenen Feuern, die hochgiftige Dämpfe aus den Bauteilen freisetzen und denen die Menschen ungeschützt ausgeliefert sind. (Fotograf: Pieter Hugo)