Lebendige Antike
Eichenschüler bei „Orpheus und Eurydike“ in der Staatsoper
Glücklicherweise noch vor dem Lockdown besuchten Lateinschülerinnen und -schüler der Eichenschule die Oper von Christoph Willibald Gluck, inszeniert von John Neumeier.

Die tragische Geschichte vom Sänger Orpheus und seiner jungen Frau Eurydike ist aus den Metamorphosen des Dichters Ovid bekannt. Bereits am Tag der Hochzeit verliert Orpheus Eurydike durch einen tödlichen Schlangenbiss. Nach ein paar Tagen Trauer merkt er, dass er ohne sie nicht mehr leben will und kann. So beschließt er in die Unterwelt hinabzusteigen. Weil er der wohl begnadetste Sänger der Antike ist, hofft er mit seinem Gesang Hades und Persephone, die Herrscher der Unterwelt, dazu bewegen zu können, Eurydike wieder an die Oberwelt und somit ins Leben zurück gehen zu lassen. Während Orpheus Eurydike bei Ovid ein zweites Mal verliert, endet die Oper von Gluck mit einem Happyend.
Für die meisten war es der erste Besuch einer Oper und dementsprechend spannend. Vor Beginn hörten wir uns die Einführung zur Geschichte und der Idee des Stücks an, im Nachhinein wären wir auch ohne ausgekommen.
Im Gegensatz zur sehr reduzierten und schlichten Darbietung der Oper aus Paris, die wir als Vorbereitung angeschaut hatten, bot uns Hamburg das volle Programm: Orchester und Chor im Orchestergraben sowie zahlreiche Tänzerinnen und Tänzer auf der Bühne.
In John Neumeiers äußerst gelungener Inszenierung sind Orpheus und Eurydike (nicht wirklich erstaunlich) Tänzer; Eurydike kommt bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Auch das Ende ist passend und glaubwürdig.
Auch wenn nicht jeder an diesem Abend zum Opernfan geworden ist, fanden alle den Abend spannend und das Stück und seine Interpretation interessant.
Dita Keune und Heike Buchhaupt