75 Jahre Eichenschule: Geschichte einer Elterninitiative 13
Teil 13
Zum Jubiläum unserer Eichenschule hat sich unser stellvertretende Schulleiter Karsten Frick die Mühe gemacht, viele Informationen und Geschichten zur historischen Entwicklung der Eichenschule in Scheeßel zusammen zu tragen. Wir veröffentlichen in den kommenden Wochen die 20 Teile dieser interessanten Recherche hier in unserem Blog.
Die Schulgenossenschaft stellt sich unter Führung des Vorstandsvorsitzenden Burkhard Schmidt neu auf (2001 – 2013)
Nicht nur die massiven Lehrereinstellungen des Landes ab 2003 und der Wegfall des Alleinstellungsmerkmals „keine Orientierungsstufe“, sondern auch genossenschaftsinterne Probleme machten eine grundlegende Neuaufstellung der Schulgenossenschaft nach dem Jahr 2000 unumgänglich. Die Internatsbelegung ging immer weiter zurück, im Jahr 2000 gab es noch rund 30 Internatsschüler, so dass der Internatsbetrieb alljährlich in den Haushalt der Schulgenossenschaft ein großes Loch riss. Notwendige Investitionen im Bereich der Schule wurden deshalb verschoben oder gestreckt. Die Wettbewerbsfähigkeit der Eichenschule geriet in eine Schieflage und zunehmend wurden pädagogische Fragestellungen auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet. Die Frage, wer denn eigentlich bei den drängenden pädagogischen Fragestellungen der Zeit die letzte Entscheidungsgewalt besaß, Schulleiter, Schulleitung sowie Kollegium auf der einen oder Vorstand und Geschäftsführung auf der anderen Seite, spitzte sich immer weiter zu. Schließlich erklärte der Schulleiter Dr. Müller-Scheeßel, er wolle vorzeitig in den Ruhestand treten. Diese Ankündigung verschärfte die angespannte Situation, brachte aber auch Bewegung in die festgefahrenen Fronten:
Eine Lösung für das Bündel an Schwierigkeiten bot auf der Generalversammlung im Juni 2000 Burkhard Schmidt an, der dann auch mit großer Mehrheit in den Vorstand gewählt wurde und von 2001 bis 2013 den Genossenschaftsvorstand als Vorsitzender anführte. Es gelang ihm durch sein entschlossenes und transparentes Handeln, die Gemüter in den Schulgremien zu beruhigen. Schmidt, der selbst in seiner Jugend im Scheeßeler Internat gewohnt hatte, ließ den Internatsbetrieb 2003 einstellen, um die baulichen Defizite der Schule nach und nach zu beheben. Die Geschäftsführung wurde gemäß einer Idee Müller-Scheeßels neu aufgestellt: Durch Schließung des Internats waren die Aufgaben des Geschäftsführers ohnehin stark reduziert. Schmidt schlug vor, dass eine Lehrkraft die Geschäftsführung mitübernehmen solle. Diese Konstruktion entspannte nicht nur umgehend das Verhältnis zwischen Schulleitung und Geschäftsführung, sondern erwies sich als Segen für die Schule, da der Geschäftsführer nun die Entscheidungen nicht nur aus wirtschaftlicher, sondern auch aus pädagogischer Sicht kompetent beurteilen konnte. Für die neu geschaffene Stelle konnte Stephan Anders gewonnen werden, der bis heute diese wichtige Scharnierstelle besetzt.
Mit den durch die Internatsschließung freigewordenen Mitteln begann dann ab 2006 eine Bauoffensive, die das äußere Erscheinungsbild der Schule nachdrücklich erneuerte: 2007 konnte die neue Sporthalle eingeweiht werden, in den folgenden beiden Jahren wurde der Naturwissenschaftstrakt komplett modernisiert. Im Jahr 2011 konnte schließlich der Solitär in der Königsberger Straße mit fortschrittlichen Kunst- und Musikräumen Schülern und Lehrkräften übergeben werden.