75 Jahre Eichenschule: Geschichte einer Elterninitiative 16
Teil 16
Zum Jubiläum unserer Eichenschule hat sich unser stellvertretende Schulleiter Karsten Frick die Mühe gemacht, viele Informationen und Geschichten zur historischen Entwicklung der Eichenschule in Scheeßel zusammen zu tragen. Wir veröffentlichen in den kommenden Wochen die 20 Teile dieser interessanten Recherche hier in unserem Blog.
Neue Konzepte (2005 – 2014)
Das Innenleben der Eichenschule wurde dabei nicht vernachlässigt: Schon in Goebels Antrittsjahr wurde der Wahlpflichtbereich ab Klasse 7 auf Initiative des Sek. I-Koordinators Bendukat deutlich ausgebaut, 2009 wurde ein Förder- und Forderkonzept für die 5. Klassen mit Zusatzunterricht in den Fächern Deutsch und Mathematik installiert. Goebel ermutigte die Schülersprecher, sich dauerhaft im Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zu engagieren, und gestattete den künftigen Abiturienten die Ausrichtung eines „Winterballs“ im alten Internat – bis heute ein höchst wichtiger Termin im Kalender eines jeden Oberstufenschülers. Gemeinsam mit der Leuphania-Universität Lüneburg wurde in den Jahren 2009 bis 2011 das Projekt „Gemeinsam gesunde Schule entwickeln“ durchgeführt, das bis heute durch Institutionen wie der Eltern-Lehrer-Schüler-Arbeitsgruppe ELSA, dem Medienkonzept für die Klassen 5 und 6 oder die Weiterentwicklung des Cafeteria-Angebots im Schulleben nachwirkt.

Besonders deutliche Veränderungen mussten aber im Oberstufenbereich vorgenommen werden. Durch die 2005 beschlossene Oberstufenreform mit Profilbildung, vorgeschriebener Facharbeit im neuen Seminarfach und eingeschränkten Wahlkombinationen drohte der Rückfall in ein Klassensystem. Vorstand und Gesamtkonferenz beschlossen, die Idee des neuen Oberstufenkoordinators Karsten Frick mit drei LK-Leisten für zwei Leistungskurse umzusetzen, um für die künftigen Abiturienten größtmögliche Wahlfreiheit zu gewährleisten. So konnte die Eichenschule bei Einführung des Zentralabiturs ihren Oberstufenschülern nicht nur vier, sondern 18 Leistungskurs-Kombinationen anbieten. Als Frick nach Entlassung des Doppeljahrgangs ein Rechner-gestütztes Leistenmanagement im Stundenplan mit erheblich ausgeweiteten Wahlmöglichkeiten vorschlug, stimmte Goebel auch hier zu. Die Eichenschule kann ihren Oberstufenschülern deshalb seit 2012 eine Auswahl aus 116 Prüfungsfach-Kombinationen im Abitur vorschlagen, so dass die Abiturienten ihre Prüfungsfächer quasi nach Neigung wählen können.
Großen Einsatz verwendete Goebel auf die Festschreibung des Austauschkonzepts mit Fahrten nach Holland, Dänemark, Schweden, Lettland, Frankreich und Spanien. Mit dem China-Austausch im 10. Jahrgang schuf er neben dem bestehenden USA-Austausch eine ganz neue überseeische Partnerschaft. Indem er mehrere Auslandsfahrten selbst begleitete, brachte Goebel seine Wertschätzung für die beteiligten Lehrkräfte und das Projekt insgesamt zum Ausdruck.
Die fast nachhaltigste Wirkung allerdings erreichte Goebel, als es ihm im Jahr 2009 trotz großer Widerstände von staatlicher Seite gelang, die Eichenschule zur Ausbildungsschule für Referendare zu machen. Die intensive Betreuung unserer Referendare stellt seitdem nicht nur sicher, dass die Eichenschule stets auf dem aktuellen Stand der didaktischen Diskussion ist, sondern eröffnete ganz neue Möglichkeiten bei der Gewinnung von neuen Lehrkräfte, weil sich viele Referendare entschieden, nach ihrer Ausbildung an der Eichenschule zu bleiben.
Goebel schied im Sommer 2014 freiwillig aus dem Dienst aus, um den Posten als Bürgermeister in Visselhövede zu übernehmen.